Dt. Mannschafts-Meisterschaften im Para-TT

17. Juni 2025

Deutsche Mannschaftsmeisterschaften im Para-Tischtennis: Toller Sport und leuchtende Augen!

„Erschöpft und glücklich“ – wo man nur hinhörte und schaute, war dies der bestimmende Eindruck am Samstagnachmittag in der Sporthalle der Grotenburgschule. Über 90 teilnehmende Sportlerinnen und Sportler in 16 Mannschaften aus ganz Deutschland machten die Deutschen Mannschaftsmeisterschaften im Para-Tischtennis zu einem wahren Tischtennis-Fest. Grund zur Freude hatten alle – vom erfolgreichen Titelverteidiger SG St. Ingbert/Albersweiler (Saarland), über die Starter des TSV, die die Bronzemedaille errangen, über das gesamte Organisationsteam rund um Organisator Wolfgang Beumers bis hin zu allen Teilnehmenden, die zwei tolle Wettkampftage genossen. Das i-Tüpfelchen war dann der exzellente Abschlussabend im Zeughaus der Prinzengarde Bockum, in dem über 150 Gäste aus Politik und Sport sich und das Leben feierten.

„Am Tag danach“, resümierte Christoph Hans, Mitglied im Abteilungsvorstand Tischtennis des Deutschen Behindertensportverbandes e.V. und selber TSV-Spieler, „hatte ich umgehend Kontakt mit drei Landesverbänden, die sich für das exzellent organisierte Event bedankten und eine Botschaft übermitteln wollten: Wir kommen gerne wieder nach Krefeld! Das erlebt man nicht alle Tage.“ Das Gleiche äußerte auch das Schiedsrichter-Team, das sich über die faire Atmosphäre und die Wertschätzung freute, die ihnen entgegengebracht wurde.

Ein wesentlicher Grund für die Begeisterung waren die exzellenten Rahmenbedingungen, die Organisator Wolfgang Beumers mit vielen Helfenden auf die Beine gestellt hatten. Daneben der sehenswerte Sport, den die Aktiven boten. Auch das Teilnehmerfeld hatte es in sich: In einer Alterspanne zwischen 10 bis über 70 Jahren, mit aktuellen und ehemaligen Mitgliedern der deutschen Nationalmannschaft im Para-Tischtennis, ehemaligen und aktuellen Spielern u.a. der 2. Bundesliga und Oberliga wurde den Zuschauern einiges geboten.

Nach der Eröffnung durch Oberbürgermeister Frank Meyer, Henning Schreiber (stellvertretender Leiter der Abteilung Sport und Ehrenamt der Staatskanzlei), Thomas Bröxkes (Leiter des Abteilungsvorstandes Tischtennis im Deutschen Behindertensportverband e.V.) und Organisator Wolfgang Beumers konnten die Wettkämpfe starten. Und die hatten es in sich – die hohen Temperaturen forderten den Athleten alles ab. Absoluter Höhepunkt war dann im Finale zwischen dem Titelverteidiger SG St. Ingbert/Alberweiler und dem Team Schleswig-Holstein das Duell der beiden Spitzenspieler Joshua Wagner und Yannick Rüddenklau. Beide Athleten, jeweils mit einer Beinprothese am Tisch, boten sich und den zahlreichen Zuschauern einen sehenswerten 5-Satz-Krimi auf Oberliga-Niveau, das der Saarländer hauchdünn mit 11:9 im 5. Satz für sich entscheiden konnte.

Doch der TSV Krefeld-Bockum stand nicht nur als ausrichtender Verein im Mittelpunkt. Mit Tobias Stiefel, den Brüdern Michael und Christoph Hans, Ralf Radtke, Roland Spinnraths, Gerakoudas Kiparisis und Stefan Schmechel waren sieben TSV-Spieler in einer Spielgemeinschaft mit dem befreundeten RBS Solingen am Start. Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: die Brüder Michael und Christoph Hans errangen mit der I. Mannschaft die Bronzemedaille. Nach einem souveränen Gruppensieg am Freitag ging es dann am zweiten Wettkampftag um den Einzug in die Medaillenränge. Eine taktisch kluge Umstellung der Doppel brachte im Spiel gegen die SpVgg Niedersachen/Sachsen eine schnelle und wichtige 2:0-Führung, die den 6:2-Sieg in die Wege leitete. Das Halbfinale gegen den amtierenden Deutschen Meister aus dem Saarland stand unter besonderen Vorzeichen. Kurz vor Spielbeginn musste Christoph Hans unerwartet wegen Kreislauf-Problemen behandelt werden. Kurz danach spielte er mit seinem Partner Jürgen Simon sein wohl bestes Doppel – ausgerechnet gegen seinen Kollegen im DBS-Abteilungsvorstand, langjährigen Nationalspieler und mehrfachen Paralympics-Teilnehmer Thomas Schmitt. Taktisch diszipliniert sorgten beide mit ihrem 3:1-Kantersieg für den Ausgleich in den Eröffnungs-Doppeln. Am Ende erwies sich die Mannschaft aus dem Saarland aber zu stark und zog mit einem verdienten 6:4-Sieg ins Finale.

Große Freude herrschte auch bei den übrigen TSV-Spielern, die sich durch die Gruppenphase kämpfte und sich unerwartet für die K.O.-Runde am Samstag qualifizierten. Allen voran ging – wie so oft – Tobias Stiefel, Krefelds Aushängeschild im Para-Tischtennis, der dann später während des Gala-Abends für seine sportlichen Erfolge eine Sonderehrung der Sparkasse Krefeld erhielt. TSV-Urgestein Ralf Radtke lieferte Schleswig-Holsteins Landestrainer und Abwehrrecke Jörg Nickel einen beachtlichen Fight – aber der amtierende Deutsche Vizemeister Team Schleswig-Holstein war dann Endstation. Ein 7. Platz war am Ende ein beachtliches Ergebnis für unsere II. Mannschaft.

Wer dann Stunden später im Zeughaus die vielen glücklichen Gesichter sah, die sich von den „Mitsingern“ begeistert mitnehmen ließen, der konnte nicht umhin, festzustellen: der TSV war ein guter Gastgeber, die Arbeit von Wolfgang Beumers hat sich vollends gelohnt – es war ein Fest der Inklusion und des Miteinanders, wie Krefelds Stadtdirektor Dr. Markus Schön bei der Siegerehrung betonte. Oder wie viele Teilnehmer sagten: „Wir kommen gerne wieder!“

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Die Eröffnung: Wolfgang Beumers (Turnier-Organisator), Thomas Bröxkes (Leiter des Abteilungsvorstandes Tischtennis im Deutschen Behindertensportverband e.V., Oberbürgermeister Frank Meyer, Henning Schreiber (stellvertretender Leiter der Abteilung Sport und Ehrenamt der Staatskanzlei NRW).

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Organisator Wolfgang Beumers und OB Frank Meyer mit unseren Startern: Ralf Radtke, Roland Spinnraths, Stefan Schmechel, Christoph Hans, Michael Hans, Gerakoudas Kiparisis (v.l.nr.).

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Konzentration beim Aufschlag: Christoph Hans (li.) und Jürgen Simon blieben im Doppel ungeschlagen.

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Das Spitzen-Doppel unserer II. Mannschaft: Tobias Stiefel und Ryo Yoshimura.

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TSV-Urgestein Ralf Radtke im Einsatz.

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Bundestrainer Hannes Doesseler (li.) im Gespräch mit TSV-Spieler Michael Hans.

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Stadtdirektor Dr. Markus Schön ehrt die Bronze-Medaillen-Gewinner des TSV: Jürgen Simon, Ryo Yoshimura, Thomas Bröxkes, Michael Hans und Christoph Hans (v.l.n.r.).

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